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  • AutorenbildRegina Ofner

Warum deine Bedürfnisse im Job wichtig sind

Aktualisiert: 24. Aug. 2021





Bedürfnisse sind doch lästig oder? Hunger, Schlaf oder mit großem Druck meldet sich im ungünstigsten Moment deine Blase. Wäre das Leben nicht viel einfacher wenn wir keine Bedürfnisse hätten? Wenn wir wie eine Maschine einfach funktionieren würden und den Job der gerade zu tun ist einfach ausführen würden? Tja vielleicht wäre unser Leben ohne Bedürfnisse einfacher, aber sicher nicht mehr lebenswert.



Stell dir mal vor du hättest keine Bedürfnisse. Wie würde dann dein Leben aussehen? Also mein Leben wäre ohne Bedürfnisse einfach nur langweilig, ziellos und komplett sinn-befreit. Nichts würde mir Spaß machen, nichts könnte mich ärgern und nichts wäre mehr erstrebenswert. Alles wäre bedeutungslos oder wie man in Österreich so schön sagt "wurscht".


Bedürfnisse sind wertvolle Mitarbeiter


Somit möchte ich eine Lanze brechen für deine Bedürfnisse. Auch wenn sie machmal lästig und unangenehm sind, im wesentlichen sind sie jedoch wunderbare Helferleins.


Denn sie geben dir Auskunft darüber

  1. wie es dir gerade geht

  2. was du brauchst damit es dir gut geht

Und somit sind sie ganz klar wertvolle Mitarbeiter in deinem ganz persönlichen Team.


Um gesund zu bleiben ist es notwendig deine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Das gilt im Privatleben genauso wie in der Arbeitswelt. Wenn ein Bedürfnis unzureichend oder gar nicht gestillt wird, dann machen sich unangenehme und negative Gefühle in dir breit. In Folge werden deine Produktivität, deine Leistungsfähigkeit und auch dein Motivation abnehmen.

Ein Bedürfnis ist wie ein Vitamin. Wenn es nicht genährt wird werden wir krank. Aaron Maslow

Falls du jetzt denkst in solchen Momenten sind Bedürfnisse eher hinderlich, dann möchte ich widersprechen. Denn ihr bestreben ist einfach nur, dass es deinem Körper deiner Seele und deinem Geist gut geht. Außerdem sind sie super Antreiber und Motivatoren. Wünsche, Ziele und Träume entwicklen kannst du nur, wenn du einen positiven Reiz für die Sache verspürst. Wenn da etwas ist, bei dem du das Gefühl hast, da wird ein Bedürfnis in dir gestillt.


 

Wandel in der Arbeitswelt


Bedürfnisse haben in der Arbeitswelt schon immer eine Rolle gespielt. Jedoch waren diese hauptsächlich beschränkt auf Status, Geld und diverse Goodies. Und wahrscheinlich hat das auch lange, zumindest für die Meisten, ganz gut gepasst. Denn Arbeitszeit und Privatleben waren in der Regel klar getrennt voneinander. Der Job war die Grundlage um sich und die Familie zu ernähren und hoffentlich ein gutes Leben für sich und nächste Generation zu ermöglichen.


In den letzten Jahren hat sich hier jedoch etwas verändert. Für viele Erwerbstätige gilt zwar immer noch, dass sie sich ihr Leben durch den Beruf gut finanzieren können, aber das allein ist kein Argument mehr für einen Job. Gleichzeitig wollen immer mehr Menschen aktiv mit gestalten und Sinn in ihrer Tätigkeit erleben. Der Job soll auch sich auch so gut wie möglich an ihr Leben und die diversen individuellen Bedürfnisse anpassen.


Covid-19 hat diesem Ganzen noch mal einen Schub gegeben. Denn viele Erwerbstätige haben entdeckt, wie wunderbar Home Office für sie funktioniert. Dazu kam die Entdeckung dass der perfekte Schreibtisch auch im Garten, am Strand oder auf einem Segelboot sein. Gleichzeitig haben andere Erwerbstätige festgestellt, Home Office ist gar nix für mich. Denn zu Hause ganz alleine arbeiten, sich selbst zu organisieren und dazu noch keine klare Trennung zwischen Arbeitsplatz und Wohnung, das passt einfach nicht.


Bedürfnisse als Ratgeber


Nicht nur bei der Wahl des Jobs, sondern auch bei der Wahl des Arbeitgebers sind deine Bedürfnisse eines der wesentlichsten Kriterien auf die du achten solltest. Denn ein junges aufstrebendes Start Up und ein traditionsbewußter Großkonzern füttern meist sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Und somit kann auch der perfekte Job im falschen Unternehmen extrem anstrengend, langweilig oder nur frustrierend sein.


Deine Bedürfnisse sind wertvolle Ratgeber bei der Auswahl des Unternehmens und des Jobs. Regina Ofner


Dass der Fokus auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter wichtig ist, spricht sich auch in einer wachsenden Anzahl von Unternehmen herum. Denn die Zufriedenheit der Mitarbeiter wirkt sich auch auf die Zahlen aus. Also Umsätze, Krankenstandstage, Fluktuation usw. Ein gutes Bespiel dafür ist die Hotelkette Upstalsboom. Dazu gibt es auch einen Film denn ich sehr empfehlen kann. Er heißt "Die stille Revulotion".


Mehr Infos dazu findest du über diesen Link.


https://www.der-upstalsboom-weg.de/die-stille-revolution/

 

Megatrend New Work


New Work bedeutet, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter im Fokus stehen. Dieser Trend löst die alten Strukturen des Industriezeitalters ab und zeichnet sich durch agile und adaptive Ansätze aus. Die Möglichkeiten die aufgrund von Digitalisierung und Globalisierung entstehen werden durch New Work aufgegriffen.


Somit wird arbeiten neu gedacht und viele unterschiedliche Modelle werden angeboten. Egal ob Arbeitszeit, Arbeitsort, Führung, Unternehmenskultur alles kann hier komplett neu definiert werden. Typische Formen davon sind Holacracy, Soziokratie, Jobsharing, 4-Tage Woche, Vertrauensarbeitszeit, Hotdesking, Co-Working Spaces, digitale Nomaden usw.


Das bedeutet nicht dass jedes Unternehmen das sich mit New Work auseinandersetzt all das anbietet, sondern es wird versucht den "perfekt fit" für Unternehmen und Mitarbeiter zu finden.


Konkret bedeutet das, je mehr Möglichkeiten ins Spiel kommen, desto klarer solltest du über deine Bedürfnisstruktur Bescheid wissen. Denn so spannend das alles klingt, kann manches für dich einfach nur Stress und Überforderung bedeuten. Und genau das soll eigentlich mit all diesen unterschiedlichen Formen von Arbeiten vermieden werden.


Bedürfnisstruktur was ist das?


Bei der Bedürfnisstruktur geht es um elementare Grundbedürfnisse die jeder Mensch in sich trägt. Entscheidend dabei ist jedoch die Ausprägung, denn diese kann sehr unterschiedlich sein. Und somit will jedes Bedürfnis in der Regel auch in dem Mass gestillt werden als es vorhanden ist.

Eines dieser Grundbedürfnisse ist Sicherheit. Doch dieses Sicherheitsbedürfnis ist bei manchen Menschen vergleichsweise eher gering vorhanden. Und es gibt Menschen bei denen Sicherheit sehr ausgeprägt ist. Daher kann sich ein Job oder ein Unternehmen bei dem Sicherheit oberstes Gebot ist für dich wie ein Gefängnis anfühlen und für deine Kollegin als Wohlfühloase.


Anzeichen das es deine Bedürfnisstruktur nicht zum Job oder zum Unternehmen passt sind negative Gefühle. Meist äußern sich diese in Form von Stress, Angst, Langeweile und Frust. Die Folgen können Dienst nach Vorschrift, innerliche Kündigung, diffuse Ängste bis hin zum Burn Out sein.


 

Fazit


Eine länger anhaltende Unter- aber auch Überversorgung eines deiner Grundbedürfnisse, stört massiv dein Wohlbefinden. Und dies wirkt sich dann auch meist nicht nur auf dein Berufsleben aus sondern auch auf deine Freizeit.


Du kannst zwar versuchen durch diverse Aktivitäten einen Ausgleich zu schaffen, jedoch erfordert dies zusätzliche Anstrengungen um wieder eine Deckungsgleichheit mit deiner Bedürfnisstruktur herzustellen. Und dafür fehlt dann oft schon die Energie.


Damit du dein Arbeitsleben somit gesund und glücklich erlebst, dürfen deine Bedürfnisse nicht außer acht gelassen werden. Sie geben dir über vieles Auskunft worauf du bei der Jobwahl achten solltest.


Wie komme ich zu meiner Bedürfnisstruktur?